Für Susanne und Daniel sorgten die Umstände dafür, dass sie eine Corona Hochzeit Mitte März 2020 feierten. Social Distancing zu Beginn dieser verrückten Zeit. Doch trotz dieser Umstände wollten sie nicht auch ihren Hochzeitstag verrücken. Nach zwölf Monaten der Planung organisierten sie spontan in nur 48 Stunden um. Das Standesamt in den mittelalterlichen Gemäuern der Stadt Bad Belzig machte es möglich. Die wunderschöne Waldkapelle der Reha-Klinik „Hoher Fläming“ sorgte bei der Trauung des Standesamts für eine außergewöhnlich schöne Atmosphäre. Auch auf eine Feier musste nicht gänzlich verzichtet werden. Das Hotel Springbachmühle Bad Belzig bietet für Hochzeiten eine zauberhafte Umgebung. Zwar konnten von den 50 geladenen Gästen nur 23 mitfeiern. Doch genau diese sorgten für einen unvergesslichen Hochzeitstag. Die detaillierten Einblicke hielt Hochzeitslicht in unvergesslichen Fotografie-Erinnerungen fest. Sie wurde durch Corona beinahe schon zur Hochzeitsplanerin mit ihrem unermüdlichen Einsatz für diese Hochzeit, ebenso wie die Betreiber der Location. Heiraten zu Corona-Zeiten ist sicherlich kein einfacher Schritt, umso mehr lasst euch von dieser einzigartigen und außergewöhnlichen Hochzeitsgeschichte inspirieren.
Brautkleid-Suche mit Widerständen – nicht nur Corona war verrückt
Ein Hochzeitskleid im Meerjungfrauen-Design sollte es sein. Susanne hatte sich auf der Hochzeitsmesse direkt in diesen Schnitt verliebt. Doch im Brautladen wurde es nach zehn anprobierten Brautkleidern doch das erste – keine Nixe und der Rock war Susanne zu schlicht. Als die Verkäuferin ihr daraufhin ein weiteres Kleid brachte, mit Glitzer und Schleppe, mit Tüll und allen Raffinessen, hatte sie Tränen in den Augen und sagte zu. Es könne perfekt angepasst werden, hieß es, Susanne glaubte ihr. Doch nach Monaten, als es abgesteckt und umgeschneidert werden sollte, die Hiobsbotschaft. Genau dieses Kleid war zu groß, um es vernünftig anpassen zu können. Susanne sollte sich entscheiden: Glitzer oder Schleppe. Taillenmuster sollten entfernt werden, die ihr so sehr gefielen. Ein Monat vor der Hochzeit und die Braut stand in Tränen. Doch einige Ärgereien mit der Schneiderei und mehrere Hundert Euro später war es auf einmal doch möglich, es richtig anzupassen, sodass Susanne glücklich mit ihrem Brautkleid sein durfte. Zauberhafte Spitze bedeckt das Dekolleté und der Tüll fließt weich bis zur Schleppe hinab. Ein Traum-Hochzeitskleid!
Leider sind solche Erfahrungen von Susanne keine Seltenheit. Wir Bräute binden uns zu schnell emotional an ein Kleid, das viele Anprobieren und die oftmals harte Verkaufspolitik der Bridal Stores, sind keine Helfer. Wir empfehlen immer, die Suche nach dem perfektem Brautkleid früh genug zu beginnen und wenn möglich, eine Freundin, Schwester oder Mutter zu den Anproben mitzunehmen. Bei uns hier im Wahnbüchlein empfehlen wir euch vom Herzen Bridal Stores und Brautkleid-Designer, die ihren Bräuten vertrauensvoll und ehrlich bei der Brautkleidsuche zur Seite stehen.
Wir haben trotz Corona geheiratet. Wir mussten jeden Tag bis zum Morgen der Hochzeit zitternd abwarten, ob denn alles stattfinden würde. Dann haben wir innerhalb von 48 Stunden die komplette Hochzeit umgeplant.
Social Distancing war noch kein Thema, als Susanne und Daniel sich auf Lovoo kennenlernten. Aber es hätte durchaus so sein können, denn Lovoo ist eine Online-Dating-App, die die beiden einander näher brachte. Bald schon fanden sie auch in der Realität zusammen und für Daniel war klar, dass Susanne seine Frau fürs Leben ist. Er kaufte einen Ring und plante seinen Antrag für Weihnachten. Doch seine große Aufregung ließ ihn nicht ausharren und warten. Sofort musste er ihr seine dringlichste Frage stellen, während die zukünftige Braut krank im Bett lag. Dennoch war ihm das Ja-Wort gewiss! Die Hochzeitsthematik führt sie zum Ozean, denn maritime Farben sollten das Thema sein: Blau und Rot, Weiß-Blau und Weiß-Rot. Das Brautpaar liebt die Meere und dies sollte sich in jedem Detail der Hochzeitsdekoration widerspiegeln.
Hochzeit während Corona – auch mit Social Distancing wunderschön
Ein Verrücken der Hochzeit kam nicht in Frage, denn ihr Jahrestag ist dem Brautpaar heilig. Ein weiteres Jahr auszuhalten, kam ebenso nicht in Frage. Schon aufgrund der Ringgravur nicht, aufgrund der Kosten und der personalisierten Dekoration. Die reduzierte Gästeanzahl und die Tatsache, dass die Location nur bis 18 Uhr öffnen durfte, schränkte ein. Doch die Feier wurde kurzerhand früher begonnen und Alternativen zum Beisein im Standesamt gefunden. Videos übertrugen die Trauung an die Gäste. Da das Feiern nicht lange möglich war, halfen alle beim Aufräumen und am See trafen sie sich danach zusammen, um entspannt miteinander zu sprechen und den Tag wunderschön ausklingen zu lassen. Eine Liebe für die Ewigkeit wurde gefeiert – wunderschön und unvergesslich! Groß gefeiert wird später.
Dank Corona war Hochzeit einzigartig.
Benötigt ihr Tipps zum Umplanen eurer Hochzeit, haben wir euch bei uns im Hochzeitsblog einige Tipps & Hilfestellungen zusammengestellt. Lasst euch nicht unterkriegen – Corona kriegt uns nicht klein!
Es war perfekt, genau so wie es war. Wir haben das Beste aus der Situation und den Umständen gemacht und würde es immer wieder so tun.
“Solange es das Gesetz nicht verbietet, werdet ihr hier heiraten dürfen. Sprich, solange keine Ausgangssperre kommt, finden wir einen Weg die Hochzeit auszurichten.”. Die Hochzeitslocation machte Hoffnung und ich telefonierte fast alle drei Tage mit unseren Dienstleistern, um zu bestätigen, ob alles noch so geplant stattfinden kann. Die Fotografin gab uns so viel Unterstützung und Tipps und Zuspruch. Sie war für uns schon fast wie eine Weddingplanerin, denn sobald wir begonnen hatten, alles umzustrukturieren, waren wir eng im Kontakt mit Melanie, welche uns dann von ihrer Erfahrung profitieren ließ und uns half den Tagesablauf so zu strukturieren, dass alles Wichtige noch enthalten war. Der Florist sagte, es gäbe kontaktlose Möglichkeiten die Blumen auszuliefern. Das Standesamt war auch ständig mit uns im Kontakt und hielt uns auf dem Laufenden. Auch die Leute von der Kapelle hielten diese weiterhin für uns reserviert und drückten uns ganz fest die Daumen. Das war wirklich ein so tolles Erlebnis, wie viel Hilfe und Unterstützung wir erleben durften.
Heiraten während Corona
Wir haben uns gefreut, dass uns das Brautpaar einige Fragen zu diesem Thema beantworteten, die einigen von euch hoffentlich auch weiterhelfen werden.
Was waren die schlimmsten Momente?
Das Schlimmste waren die zwei Wochen vor der Hochzeit. Das war, als zum ersten Mal das Thema Corona und Hochzeiten, angesprochen wurde. Als dann Worte wie “Ausgangssperre” fielen, habe ich es nicht mehr ausgehalten. Wir haben sämtliche Nachrichten gemieden. Der schlimmste Abend war dann einen Tag vor der Hochzeit, als der Bräutigam beim Schwiegervater schlief und ich alleine zu Hause war. Der Abend verging nicht und bis zum Einschlafen blieb die Angst, dass alles plötzlich abgesagt wird. Am Tag der Hochzeit war das Thema Corona übrigens null aktuell.
Das Traurige war, dass zur Trauung nur Trauzeugen mitdurften. Mein Papa durfte mich nicht den Altar lang führen, meine Mama nicht in der ersten Reihe sitzen. Das machte mich anfangs sehr traurig. Jedoch geht es bei der Hochzeit ja nicht direkt um die Familie, sondern um die Liebe zum Partner.
Also fanden wir einen Kompromiss. Meine Trauzeuginnen führten mich den Altar entlang zu meinem Mann und übergaben mich. Der Trauzeuge meines Mannes filmte alles mit dem Handy für unsere Familien, welche sich im Nachhinein alles ansahen und so dran teilhaben konnten. Rückblickend wäre es mit der Familie natürlich schöner gewesen, aber so war es auch perfekt. Denn in dem Moment, habe wir nur uns gegenseitig wahrgenommen und nicht das Drumherum.
Die Mühle durfte nur während 10 Uhr und 18 Uhr die Feier ausrichten. Danach musste alles vorbei sein. Da die Hochzeitsfeier mit der Trauung erst um 13 Uhr beginnen sollte und wir dann aber in zeitlichen Stress geraten wären, haben wir bereits um 11:30 Uhr mit den Gästen angefangen zu feiern. Es wurden Gruppenfotos gemacht und dann wurde gesungen. Es wurde Essen bestellt und während wir dann zur Trauung waren, haben unsere Gäste in der Mühle gefeiert und gegessen, die Fotobox genutzt und andere Unterhaltungsmöglichkeiten genutzt, welche wir im Vorfeld vorbereitet hatten. Um 17:55 Uhr fand dann draußen vor der Mühle der Hochzeitstanz statt. Und dann um 18 Uhr wurde dann schnell noch ein Lied für 10 Minuten angemacht, bei welchem alle Gäste kurz tanzen und feiern konnten. Danach war die Feier dann beendet. Da es aber noch recht “früh” war, halfen viele Gäste beim Aufräumen und später saßen wir noch vor der Mühle am See entspannt zusammen. Das war ein schönes Abklingen des Tages.
Die Gäste waren so gegen 19 Uhr weg und wir waren dann das erste Mal alleine. Wir gingen eine Runde um den See bei der Mühle spazieren und ließen in Gedanken den Tag Revue passieren. Es war der perfekte Abend, nur zu zweit, total verliebt und glücklich und schließlich geht es bei der Hochzeit ja nicht nur um die Gäste, sondern darum das man Mann und Frau wird. Die Feier holen wir trotzdem auf jeden Fall noch nach! Wir werden alle Gäste noch einmal einladen, wenn alles vorbei ist und dann die Nacht zum Tag machen.
Was empfiehlt ihr Brautpaaren, die in Zeiten von Corona heiraten möchten?
Wir haben auch Freunde, die ihre Hochzeit komplett verschoben haben, denen waren die Gäste so wichtig, dass sie meinten, wenn einer absagt, wird alles verschoben, es sollen alle teilnehmen können. Es muss also jeder für sich entscheiden, was ihm wichtig ist. Sucht euch Dienstleister, die offen über die Situation sprechen, Alternativen und Lösungen finden wollen. Das ist vor allem ein wichtiger Punkt für die Kosten. Es gibt viele Dienstleister, die auf das Geld angewiesen sind und sich über jede (bestehende) Buchung freuen.
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